Die 88. Hauptversammlung der Goethe-Gesellschaft ist zwar schon wieder einige Wochen her, uns aber weiterhin in bester Erinnerung. Es war wunderbar, endlich wieder so viele Goethe-Freundinnen und -Freunde beieinander und im Gespräch zu sehen. Für diejenigen, die leider nicht vor Ort sein konnten oder einmal ihre Erinnerungen auffrischen wollen, haben wir einige Berichte und Fotostrecken von unserer Veranstaltung.
Unser Stipendienprogramm kennt keine Sommerpause. Zurzeit arbeiten in Weimar Marhabo Sattorova aus Taschkent an einer Übersetzung von Herta Müllers Roman „Atemschaukel“ ins Usbekische und Konstantine Bregadze von der Universität in Tbilissi an der ersten Monografie über Goethes „Faust“ in georgischer Sprache. Isabel Hernández González von der Universität Complutense in Madrid ist von ihrem Weimaraufenthalt zwar bereits wieder zurückgekehrt nach Spanien, man wird sich in Weimar allerdings noch lange an sie erinnern können: Sie hat dem Studienzentrum der Herzogin Anna Amalia Bibliothek ihr gesamtes wissenschaftliches Werk und ihre Übersetzungen aus dem Deutschen ins Spanische geschenkt. Noch nicht in der Weimarer Bibliothek im Bestand, aber bereits im Iran erhältlich ist die erste Übersetzung von „Wilhelm Meisters Lehrjahren“ ins Persische von Amir Madanipour.
Die Goethe-Gesellschaft in Essen hat ihrem langjährigen Vorsitzenden Klaus Hufeland viel zu verdanken, der im vergangenen Jahr verstorben ist. Seine Arbeit in der Essener Gesellschaft würdigte der aktuelle Vorsitzende Bertold Heizmann in einem Nachruf in den Mitteilungen der Essener Goethe-Gesellschaft, dem „Lynkeus“. Wir machen diesen Einblick in das Leben unserer Goethe-Gesellschaft auch in unserem Blog zugänglich.
Im Goethe-Museum Düsseldorf stellte Jan Philipp Reemtsma seine neue Wieland-Biographie vor und Christa Lichtenstern sprach über den „Plastiker“ Goethe: Andreas Rumler hat beide Veranstaltungen für uns besucht. Und er hat für uns den Band „Goethe in Schwaben“ von Andrea Hahn gelesen und stellt ihn uns vor.
Wer noch einen Ausflugtipp für die Sommerzeit benötigt, sei an unsere Berichte verwiesen über die Ausstellung zu Ottilie von Goethe im Frankfurter Goethe-Haus und über die Goethe-Ausstellung in Stäfa in der Schweiz. Gleich in der Nähe von Weimar veranstaltet das Liebhabertheater Schloss Kochberg seinen Theatersommer.
Und wem es nach anspruchsvoller Urlaubs-Lektüre verlangt: Das neue Goethe-Jahrbuch 2022 ist gerade erschienen und sollte hoffentlich bereits bei Ihnen eingetroffen sein. Wir wollen das Jahrbuch einen Tag nach Goethes Geburtstag feierlich präsentieren. Zu diesem Anlass am 29. August wird Melanie Hillerkus von der Universität in Jena den Festvortrag halten und einen „glücklichen Fund“ vorstellen: Schillers Bühnenbearbeitung zu Goethes Drama „Stella“. Wer die Zusammenarbeit der beiden Dramatiker noch näher kennenlernen möchte, für den haben wir eine Goethe-Akademie im Angebot: Vom 19. bis zum 22. Oktober gewährt unser frisch gekürter Ehrenpräsident Jochen Golz einen Einblick sowohl in die dramatischen Werke von Goethe und Schiller, die in Weimar aufgeführt wurden, als auch in die besonderen Gegebenheiten der Theaterarbeit um 1800. Anmelden können Sie sich wie gewohnt über die Thomas Morus Akademie.
Wir wünschen Ihnen einen schönen Sommer Andreas Rumler & Hannes Höfer |