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Am 6. Oktober lud die Goethe-Gesellschaft Heidelberg zum zweiten Mal zu einer Mitmach-Lesung für Kinder ab acht Jahren ins Medienzentrum ein. Im Zentrum dieser Veranstaltung in Kooperation mit der Heidelberger Kinder- und Jugendbuchhandlung „Murkelei“ und dem Berliner Kindermann-Verlag stand diesmal Johann Wolfgang von Goethes Mann mit der eisernen Hand. Das Drama „Götz von Berlichingen“ (1773) feiert nämlich in diesem Jahr 250. Jubiläum.

Am Vormittag gab es zwei Lesungen für Schüler der Grundschule Emmertsgrund. Die Klassen 4a und 4b kamen in Begleitung ihrer Lehrerinnen Frau Trapp, Frau Holfelder und Frau von Beckerath-Nanz, um mehr über diesen Ritter des Mittelalters zu erfahren. Die Emmertsgrunderin Magali Nieradka-Steiner, Vorstandsmitglied der Goethe-Gesellschaft, wechselte zwischen gelesenen und erzählten Passagen. Anhand eines Bilderbuchkinos erklärte die promovierte Literaturwissenschaftlerin die nicht immer einfachen Verflechtungen des Stückes.

Am Nachmittag gesellten sich zu fünfzehn Kindern ebenso viele Erwachsene, um in die wechselvolle Geschichte des zwischen Jagsthausen, Nürnberg und Bamberg spielenden Dramas einzutauchen. Im Anschluss wurden alle Kinder, die aufmerksam mitgemacht hatten, von Nieradka-Steiner zu Rittern geschlagen und durften ein Pappschwert als Erinnerung mit nach Hause nehmen.

Wie schafft man es aber, dass von „Götz von Berlichingen“ nicht nur der sogenannte schwäbische Gruß hängenbleibt? Indem man ihn überhaupt nicht erwähnt! „Sag deinem Hauptmann: Vor Ihro Kaiserliche Majestät hab ich, wie immer, schuldigen Respekt“, zitierte Nieradka-Steiner den Mann mit der eisernen Hand. Dann fügte sie hinzu: „Wenn ihr wissen wollt, was Götz von Berlichingen dem Hauptmann noch gesagt hat, dann leiht euch das Buch hier aus.“