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Goethe-Akademie zur Wohnkultur um 1800
Die Goethe-Gesellschaft veranstaltet zusammen mit der Thomas Morus Akademie und mit Unterstützung der Klassik Stiftung Weimar vom 29. Juni bis 2. Juli 2023 eine Goethe-Akademie zu dem Thema: „Studierzimmer-Bett“, „ewiger Thee“ und „geistige Tapeten-thüren“ – Wohnkulturen der Goethezeit. Als Referentin konnten wir Dr. Christiane Holm von der Universität Halle-Wittenberg gewinnen.
Während der Goethezeit verliert das Wohnen seine Selbstverständlichkeit. In der neu entstehenden Ratgeberliteratur, wie dem Weimarer „Journal des Luxus und der Moden“, lässt sich eine Verschiebung vom repräsentativen Schauraum zum individuellen Lebensraum beobachten: „Zeige mir, wie Du wohnst, und ich sage Dir, wer Du bist“. Damit steigt nicht nur die Aufmerksamkeit für persönliche Komfortzonen, sondern ebenso für die räumlichen Rahmenbedingungen des Schreibens und Denkens. Johann Wolfgang von Goethe richtet den „ewigen Thee“ in seinem Vorderhaus als unerschöpflichen Gesprächsquell ein, während Ottilie von Goethe in der Mansarde die „Idee geistiger Tapeten-thüren“ diskutiert.
Die Akademie geht den kulturhistorischen Veränderungen in den musealen Wohnräumen des klassischen Weimar nach und unterlegt diese mit den bildungstheoretischen und ästhetischen Debatten. Einbezogen wird die literarische Aneignung des Wohnens, welche nicht zuletzt an der Erfindung des Dichterhauses mitwirkt.