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Festvortrag zum 80. Gründungstag der Bremer Goethe-Gesellschaft
Auch die Ortsvereinigung Bremen kann inzwischen auf eine recht lange Entwicklung zurückblicken. Im Newsletter 2/2021 (S. 4–13) hatten wir Ihnen mit einem Beitrag des Vorsitzenden Professor Dr. Gert Sautermeister deren bewegte Geschichte der vergangenen 80 Jahre vorgestellt. In Corona-Zeiten ein Jubiläum zu feiern, ist nicht ganz einfach, acht Jahrzehnte auch keine sehr runde Zahl. Trotzdem wollten Gert Sautermeister und die Gesellschaft den Geburtstag der Bremer Ortsvereinigung nicht ganz unbeachtet verstreichen lassen.
Gegründet 1941 als Forum zu einem relativ freien Gedankenaustausch und für Diskurse über eine mögliche Kultur jenseits des damals grassierenden Nationalismus sowie Blut-und-Boden-Kults, kann die Ortsvereinigung auf ein stetiges und erfolgreiches Wachstum verweisen. Anton Kippenberg, der Gründer des Insel-Verlags und damals Präsident der Goethe-Gesellschaft in Weimar, hatte die Bildung der Bremer Ortsvereinigung angeregt. Anton Kippenberg war es übrigens auch, der die größte private Goethe-Sammlung erworben hatte; heute ist sie in Düsseldorf im Museum Schloss Jägerhof zu sehen. Sein Bruder August Kippenberg hat die Bremer Gesellschaft 1941 ins Leben gerufen. Mit einem Festvortrag und kleinem Umtrunk sollte jetzt daran erinnert werden. Bremen feierte sich einst gern als „Rom des Nordens“. Nicht nur Goethe war ein begeisterter Besucher der Heiligen Stadt, sondern ebenso eine ganze Reihe anderer Schriftsteller und Gelehrter auch aus dem norddeutschen Raum, wie etwa Fanny Lewald und Adolf Stahr, Ferdinand Gregorovius oder Theodor Mommsen und der Marschendichter Hermann Ludwig Allmers, der „Römische Schlendertage“ erlebte. Darüber informierte Professor Dr. Hans Kloft am 19. Oktober 2021 im Haus der Wissenschaft: „Rom als Herausforderung. Norddeutsche Literaten und die ewige Stadt – mit Bezug auf Goethes ‚Italienische Reise‘“ als Festvortrag zum 80-jährigen Bestehen der Bremer Ortsvereinigung der Goethe-Gesellschaft.
Dieser Artikel erschien zuerst im Newsletter der Goethe-Gesellschaft, Ausgabe 3/2021.