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Das hat man noch nicht gehört! Lieder von Walther von Goethe in Waldshut
Sigrid Damm schreibt in ihrer Erzählung „Goethes letzte Reise“, auf die der Dichter seine beiden Enkel mitgenommen hatte, dass Walther, der älteste, sehr musikalisch gewesen sei und dass sein Großvater sein Talent nach Kräften gefördert habe. Später nahm Walther dann bei Carl Loewe in Stettin mit Erfolg Kompositionsunterricht, aber da er schwer an dem Namen ‚Goethe‘ trug – von einem ‚Goethe ’erwartete man natürlich Großes –, hatte er stets Hemmungen, seine Werke aufzuführen. Seine Kompositionen, unter ihnen viele Liedvertonungen, wurden später in Kartons aufbewahrt, wo sie ihrer Entdeckung entgegenschlummerten.
„Interessant“, dachten wir von der Goethe-Gesellschaft Hochrhein e.V. und forschten im Internet nach Walther von Goethe und fanden u. a. eine Sendung des WDR aus Köln über den „vergessenen Komponisten“. In dieser Sendung berichtete der Sänger Ulf Bästlein über die Entdeckung in Weimar und sang auch einige Lieder.
Das brachte uns auf die Idee mit Ulf Bästlein Verbindung aufzunehmen. Wir schickten eine Mail an ihn mit der Frage, „Ob er sich mit den Liedern des Walther von Goethe eine Tournee durch die Goethe-Gesellschaften in Süddeutschland vorstellen könne.“ Er war sofort dafür, zumal er 10 Jahre in Freiburg Musik und Philologie studiert hatte.
Daraufhin telefonierten wir in die Runde. Leider hatten die meisten Goethe-Gesellschaften ihren Terminkalender für dieses Jahr schon voll. Also blieben Waldshut am 8. Oktober und Unterseen bei Interlaken in der Schweiz am 10. Oktober für dieses Jahr übrig. Wir waren hier in Waldshut somit die ersten auf dieser Tournee. Und, wie man im Programmheft sehen konnte, fand hier ein Lied sogar seine Welturaufführung. Na, das war doch was!
Die Künstler reisten an, zunächst der Sänger Ulf Bästlein, Professor an der Universität für Musik und Darstellende Kunst, Graz. Dann der Pianist Hedayet Jonas Djeddikar aus Frankfurt am Main und Frau Dr. Ariane Ludwig von der Klassik Stiftung Weimar, die uns über das Leben von Walther von Goethe berichtete.
Die drei gut eingespielten Protagonisten auf der Bühne gestalteten die Vorführung so interessant und abwechslungsreich, dass das Publikum äußerst begeistert war. Die Kritiken waren ebenso erfreulich. Die Aufführung war gut besucht, nachdem wir ordentlich die Werbetrommel gerührte hatten und mehrere Presseberichte in den Zeitungen erschienen waren. Gefördert wurde die Veranstaltung durch das Kulturamt unserer Stadt.
Wir können allen Goethe-Gesellschaften im Lande diese interessante Aufführung wärmstens empfehlen.
