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Aus dem Leben der Goethe-Gesellschaft, Goethe weltweit, Veranstaltungen

Associação Goethe da Bahia: Der „Faust“-Dichter inmitten der afrobrasilianischen Welt

von Álvaro Almeida

Der Goethe-Verein von Bahia – Associação Goethe da Bahia – wurde am 4. Mai 2022 als eine kulturelle, gemeinnützige und private Einrichtung gegründet, deren Hauptziel ist es, das Interesse am Werk Johann Wolfgang von Goethes und seinen vielfältigen Verästelungen, vor allem in Hinblick auf die brasilianische Kultur, zu fördern.

In diesem Sinne beabsichtigt der Verein, Veranstaltungen und vielerlei weitere Aktivitäten zu organisieren, die brasilianische Forscher, Leser und einfache Bewunderer seines literarischen bzw. universalen Schaffens zusammenbringen sollen.

Die Direktoren der Associação Goethe da Bahia (von links) Prof. Alan Sampaio und Prof. Alvaro Almeida zusammen mit dem Vortragenden Prof. Marcus Mazzari. (Foto: AGB)

Die Eröffnungsveranstaltung fand am 27. Juli 2023 mit einem Vortrag von Marcus Mazzari, Professor für Literaturtheorie an der Universität von São Paulo (USP), im Auditorium der Académie des Lettres da Bahia zum Thema „Die historische Rezeption von Goethe in Brasilien: Álvares de Azevedo, Castro Alves, Machado de Assis und andere Momente“ statt.

Die von der AGB geplanten Aktivitäten für dieses und das darauffolgende Jahr 2024 umfassen weitere Vorträge sowie die Vorführung von Dokumentarfilmen zu Goethes Leben und Werk. Geplant sind auch Lesungen und Liederabende mit Vertonungen Goethe’scher Texte, durch „bahianische“ Schauspieler und Musiker. Ebenfalls vorgesehen ist die Wanderausstellung „Goethe für die Jugend: Entdeckung des Werks eines Klassikers“, mit Bildern und Texten, die das Leben und Wirken des „Werther“- Autors darstellen. Diese Ausstellung soll in öffentlichen Schulen von Salvador und einigen angrenzenden Städten gezeigt werden.

Das Logo der Associação Goethe da Bahia: Goethe betrachtet den Sonnenuntergang vor Salvador. (Foto: AGB)

Die Idee eines fruchtbaren synkretistischen Zusammenwirkens zwischen der „tropischen“ Kultur Bahias bzw. des brasilianischen Nordostens und der Goethe‘schen Welt kommt im Logo unserer „Associação“ zum Ausdruck: Der Dichter betrachtet den schönen Sonnenuntergang in der Allerheiligenbucht, deren Meer Yemanjá gehört, der Königin der Gewässer und, als Inkarnation der Schönheit, Verehrungsgottheit des Candomblé – der in Bahia tief verwurzelten Religion afrikanischen Ursprungs. Gerade in Salvador, der afrikanischsten aller südamerikanischen Städte, welche sich durch üppige Barockkunst und koloniale Architektur auszeichnet und in der die Literatur von Gregório de Matos Guerra, Antonio Vieira, Castro Alves, Jorge Amado usw. ihre Blütezeit erlebte, sollen Faust und weitere Goethe’sche Figuren einen Dialog mit den Orixás, den Gottheiten des Candomblé, führen. Möge dieser Dialog gute Früchte tragen und eine reiche, vielversprechende kulturelle Brücke zwischen Salvador da Bahia und Weimar schlagen!


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