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„Faust“ als Tragödie des 21. Jahrhunderts


Am 17. September findet die nächste Veranstaltung im Rahmen unserer Vortragsreihe statt. Dr. Dr. h. c. mult. Manfred Osten aus Bonn wird unser Gast sein. Er spricht zu dem Thema: „In jeder Art seyd ihr verloren“ (Mephisto). Goethes „Faust“ – die Tragödie des 21. Jahrhunderts. Der Titel deutet bereits an, dass viele überraschende Aktualitäten und heutige Anknüpfungspunkte in diesem Drama vorgestellt werden.

Der renommierte Philosoph Hans Blumenberg hat darauf aufmerksam gemacht, Goethe habe das Manuskript des zweiten Teils der Faust-Tragödie  siebenmal versiegelt, als sei es das Buch der Apokalypse. Immerhin lassen die von Mephisto (im Schlussakt) prophezeiten klima-katastrophischen Dimensionen der Rachefeldzüge der Elemente Goethes „Faust“ überraschend als die Tragödie des 21. Jahrhunderts erscheinen. Wo liegen die Quellgründe für Goethe als Naturforscher für diese metaphorisch gespiegelte Bilanz des modernen Weltverbrauchs im Zeichen jenes „Maschinenwesens“, das „wie ein Gewitter“ – so Goethe – „kommen und treffen wird“?  Und kennt Goethe Therapie-Möglichkeiten? Fragen, denen Manfred Osten (zuletzt: Die Welt, „ein großes Hospital“ – Goethes Erziehung des Menschen zum „humanen Krankenwärter“ – mit einem Nachwort von Peter Sloterdijk) nachgehen wird – unter anderem am Beispiel des wenig beachteten Goetheschen „Pandora“-Fragments.

Dr. Dr. h. c. mult. Manfred Osten ist Diplomat a. D., Generalsekretär a. D. der Alexander von Humboldt-Stiftung, Autor (u. a. zahlreicher Goethe-Bücher) und Publizist (u. a. über 40 TV-Gespräche mit Alexander Kluge).

Der Vortrag findet im Festsaal des Goethe-Nationalmuseums statt, Beginn ist 18 Uhr. Der Eintritt ist frei, um eine Spende wird gebeten. Nach der Veranstaltung wird herzlich eingeladen, das Gespräch in geselliger Runde in einem Weimarer Restaurant fortzusetzen.


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